toxicity_425.jpg

Band  SYSTEM OF A DOWN
Titel  Toxicity
Jahr  2001
Note  9

System Of A Down haben schon damals alles in den Schatten gestellt, was bis dahin an halbgaren Durchschnittscombos in der Szene auftauchte und vergeblich versuchte, besonders zu sein.
Ihr selbstbetitelter Erstling bewies, wie modern, innovativ und eigen eine Band heutzutage noch klingen kann. Und wie sich das für ernsthafte Musiker gehört, behielt man auch nach den ersten, äußerst euphorischen Reaktionen auf die eigene Arbeit die Ruhe und machte im Folgenden so ziemlich alles richtig, indem man sich die Zeit dafür nahm:
Immerhin drei Jahre arbeiteten die vier Armenier mit Wohnsitz L.A. an sich selbst, um nun auf "Toxicity" so unglaublich viel Druck zu machen, dass einem Angst und Bange wird:
Innovativ instrumentierte, intelligente Songs mit immer wieder durchschimmernden, klassischen Heimateinflüssen bilden die Plattform für einen ungemein vielseitigen Sänger und Shouter, der seine politische Message transportiert, ohne dabei klischeehaft zu wirken - allein das bedarf heutzutage einer guten Portion Selbstbewusstsein.
Gutes Beispiel dafür ist der Titeltrack, ebenso wie "Forest", das zudem das Gespür dieser Band für große Melodien unterstreicht. Aber Beispiele zu suchen ist in diesem Fall eigentlich überflüssig, denn System schaffen es, in jedem einzelnen Song so schnell wie Slayer, so wuchtig wie Machine Head, so versiert wie Tool, so treibend wie Entombed, so abgefahren wie Primus und so melodiös wie Faith No More zu sein. Mit diesem Album lassen sie sämtliche Konkurrenten um Längen hinter sich. Die letzte Band aus dieser Szene, die so eigenständig und eigenwillig eine neue Platte gemacht hat, waren die Deftones.

Visions 2001